Warum sollten Sie Ihre Acrylbilder mit Firnis versiegeln

Ob Sie Ihre Bilder verkaufen, verschenken, selbst an den eigenen Wänden aufhängen oder auf dem Boden lagern – sie sind immer Schmutz und diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Acrylfarben sind zwar robust und wasserfest, doch bei beständiger UV-Strahlung, starkem Schmutz oder Anstossungen nehmen auch sie einen Schaden. Darum ist es auf jeden Fall empfehlenswert, das Bild am Ende mit einem Gemäldefirnis zu versiegeln. In der Acrylmalerei kommt kein Leinölfirnis zum Einsatz. Leinöl findet – wie es das Wort schon vermuten lässt – seine Anwendung in der Ölmalerei.

Was ist bei der Entscheidung für den Schlussfirnis zu beachten?

Bevor Sie Ihr Kunstwerk versiegeln, müssen Sie entscheiden, welche Firnis Sie verwenden möchten. Die Unterschiede erklären wir im weiteren Verlauf des Textes noch genauer. Beachten Sie, dass durch den Firnis auch die Wirkung des Bildes beeinträchtigt wird! Dies ist allerdings nahezu immer eine positive Beeinträchtigung, denn die Leuchtkraft gerade von Acrylfarben wird durch den Überzug noch verstärkt. Sorgen Sie dafür, dass das behandelte Bild nach dem Firnissen an Ort und Stelle verbleiben kann, um zu trocknen. Ausserdem sollte der Raum gut zu belüften sein.

Welche Voraussetzungen muss das Bild erfüllen?

Bevor Sie mit dem Firnissen beginnen, muss vor allem eine ausreichende Trockenzeit erfüllt sein. Der Firnis darf erst aufgetragen werden, wenn die Acrylfarben absolut und komplett durchgetrocknet sind. Gerade bei pastosem Auftrag der Farbe oder dem Einsatz von Strukturpasten kann dies bis zu mehreren Tagen dauern. Übrigens bei Ölfarben dauert das Trcoken des Ölbildes sogar mehrere Monate! Beachten Sie die durchgängige Trocknung nicht, kann Ihr Werk auch nach Monaten oder Jahren noch geschädigt werden.

Unterschiedliche Methoden das Firnis aufzutragen

Unterschieden wird vor allem durch den Auftrag mit einem Pinsel oder die Nutzung einer Spraydose (Sprühfirnis). Beides hat Vor- und Nachteile, sodass die Entscheidung letztlich danach fallen sollte, womit Sie lieber arbeiten. Als professionelle Variante gilt der Pinselauftrag, da er besser steuerbar ist. Bedenken Sie auch, dass beim Sprühen unter Umständen ein Teil der Firnis ausserhalb des Bildes landet und sie den Untergrund umso besser abdecken müssen.

Weiterhin unterscheiden sich unterschiedliche Firnisse durch den Glanzgrad, weitestgehend werden Varianten in matt, seidenmatt oder glänzend angeboten. Auch hier entscheidet der persönliche Geschmack. Am besten sollten Sie vorab verschiedene Glanzgrade an einem Musterstück testen, um die tatsächliche Wirkung beurteilen zu können.

Wichtig: Auch wenn der Firnis beim Auftrag oft milchig aussieht – nach dem Auftrocknen ist die Schicht immer transparent!

Vorbereitung der Versiegelung mit Firnis

Kleben Sie einen Arbeitstisch oder den Boden grossflächig ab, sodass der Schutz um einiges grösser ist als das Bild, das Sie firnissen möchten. Am besten platzieren Sie das Bild waagerecht auf Abstandshaltern an allen Ecken. So kann überschüssiger Firnis nach unten ablaufen und das Bild verklebt nicht mit dem Untergrund. Ausserdem kann der aufgebrachte Firnis auf diese Weise nicht verlaufen und verteilt sich gleichmässig.

Wie sollte der Schlussfirnis aufgebracht werden?

Egal, ob Sie sich für den Auftrag mit Pinsel oder Spraydose entscheiden: Gehen Sie immer nach einem bestimmten Muster und sehr geregelt vor. Nur dann ist ein gleichmässiges und zufriedenstellendes Ergebnis möglich. Die erste Schicht bringen Sie in Schlangenlinien von oben nach unten und unten nach oben auf. Bei der nächsten Schicht wandern mit Pinsel oder Sprühdose von links nach rechts und wieder zurück. Nach zwei Schichten prüfen Sie mit leicht geneigtem Kopf, ob auch wirklich alle Stellen des Maluntergrunds bedeckt sind. Gegebenenfalls arbeiten Sie nach.

Wenn Sie sich für den Pinselauftrag entscheiden, sparen Sie nicht bei der Wahl des passenden Pinsels. Es sollte ein spezieller Firnispinsel oder ein Langhaarpinsel sein. Damit erzielen Sie ein besonders gleichmässiges Ergebnis ohne erkennbare Pinselstrukturen.

Alternativ verwenden viele Künstler eine Schaumstoffrolle wie sie normalerweise zum Lackieren verwendet wird. Dabei werden Spuren weitestgehend verhindert und der Firnis verteilt sich sehr gut.

Firnis mit Rolle auftragen
Firnis auftragen mit Lackierrolle

Etwas mehr Fingerspitzengefühl ist nötig, wenn Sie sich den Auftrag per Hand entscheiden. Dafür sollten immer Handschuhe getragen werden. Ausserdem wird hier mehr Firnis aufgetragen, was auch die anschliessende Trocknungszeit erhöht.

Schlussfirnis mit der Hand auftragen

Nähere Eindrücke zu allen Methoden zeigt dieser Videobeitrag:

Alternative Möglichkeiten zum Schlussfirnis

Der Schlussfirnis ist dafür gedacht, ein Bild dauerhaft und lange vor schädlichen Einflüssen wie Schmutz, UV-Strahlung oder auch Fingerabdrücken zu schützen. Entsprechend handelt es sich dabei um eine Schlussschicht, die danach nicht mehr übermalt werden kann.

Alternativ gibt es den sogenannten Zwischenfirnis. Er schützt einzelne Schichten, und ein späteres Übermalen mit der nächsten Schicht bleibt möglich. Lesen Sie dazu das Kapitel Zwischenfirnis auftragen.

Eine weitere Alternative zum Firnis sind Schlusslacke. Diese trocknen immer permanent auf und lassen sich dann nicht mehr lösen. Dafür schützen sie das Bild zusätzlich vor Kratzern und Stössen.

Produktempfehlung: FLEURY Schlussfirnis

Fleury-Art bietet Malmedien zu den verschiedene Maltechniken. Ob Sie die Schlussbehandlung eines Ölgemäldes oder eines Acrylbildes mit einem Firnis versiegeln wollen.

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Fazit zum Thema Schlussfirnis bei Acrylfarben

Nutzen Sie die Möglichkeit eines Schlussfirnis. Nur so schützen Sie Ihr Kunstwerk langfristig vor Schäden. Zudem verleihen Sie dem Acrylbild eine besondere Wirkung, da der Firnis die Farben verstärkt und anhaltend leuchten lässt. Planen Sie etwas Zeit und Material für diesen letzten Schritt ein, dann werden Sie erheblich länger Freude an Ihrer Arbeit haben.