Was ist die Farbenlehre und wer war dieser Johannes Itten? Nebst der Erweiterung Ihres Allgemeinwissens sollten Sie sich umgehender mit der Farbenlehre und dem Farbkreis nach Itten beschäftigen. Und zwar dann, wenn Sie ausdrucksstarke und emotional ansprechende Acrylbilder erschaffen wollen.

Wer ist Johannes Itten und wie definiert er die Farbenlehre?

Die Farbenlehre wird definiert als die Lehre von Systemen zur Ordnung von Farben. Farbkreise gibt es verschiedene unter anderem auch solche von Goethe und Newton. Trotzdem ist der Farbkreis von Johannes Itten aus dem Jahre 1961 weit verbreitet. Warum wohl? Johannes Itten ist es gelungen, mit wenigen Farben und in einer leicht verständlichen Darstellung die Zusammenhänge der Farben aufzuzeigen.

Johannes Itten war ein Schweizer Maler und Kunsttheoretiker und ebenfalls lehrender Meister am Bauhaus in Weimar. Er war tätig in den 20er Jahren und entwickelte die Farbenlehre. Itten interessierte sich besonders für das Zusammenwirken der Farben und der daraus entstehenden Farbkontraste. Seine Grundidee: Alle bunten Farben können aus nur drei Hauptfarben zusammengemischt werden. Die Farbenlehre nach Itten gilt also heute als absolut beachtenswertes Werkzeug für starke Bilder.

Wie viele Farben hat der Farbkreis?

Itten verwendet in seinem Farbkreis 12 Farben. Darin enthalten sind die drei Primärfarben Gelb, Rot und Blau sowie die drei Sekundärfarben Grün, Violet und Orange. Den Farbkreis komplett machen sechs weitere Zwischenfarben. Dies sind: Gelborange (Gelb gemischt mit Orange), Rotorange (Rot gemischt mit Orange), Lilarot (Rot gemischt mit Lila), Blaulila (Blau gemischt mit Lila), Grünblau (Blau gemischt mit Grün) und Gelbgrün (Gelb gemischt mit Grün).

Farbkreis nach Itten
Farbkreis

Was sind Primärfarben?

Primärfarben werden auch „Farben erster Ordnung“ oder Grundfarben genannt.

Primärfarben sind:

  • Magenta-Rot
  • (Kadmium) Gelb und
  • Cyan-Blau

Theoretisch kann man aus diesen 3 Primärfarben (Grundfarben) alle Farben herstellen. Wichtig ist dabei: Die Primärfarben selber lassen sich aus anderen Farben nicht herstellen/mischen.

Was sind Sekundärfarben?

Sekundärfarben nennt man auch „Farben zweiter Ordnung“. Sie entstehen, wenn man die Primärfarben zu gleichen Teilen mischt. Sekundärfarben sind aus je zwei Primärfarben gemischt. Zum Beispiel: Rot und Gelb ergibt Orange. Sekundärfarben besitzen ihre voll Leucht- bzw. Buntkraft, da sie weder mit Weiss noch mit Schwarz vermischt werden.

Was sind Tertiärfarben?

Tertiärfarben sind: Blaugrün. Blauviolett. Purpurrot. Sie entstehen durch die Mischung je einer Sekundärfarbe mit einer Grundfarbe.

Was sind Nichtfarben?

Als Nichtfarben bezeichnet Itten Schwarz und Weiss.

Was sind Komplementärfarben?

Als Komplementärfarben bezeichnet man die Farben, welche sich im Farbkreis direkt gegenüberstehen. Das Wort „komplementär“ kommt aus dem lateinischen Wort „complementum“. Es bedeutet übersetzt „Ergänzung“. Komplementärfarben sind somit Ergänzungsfarben. Jede Farbe hat nur eine solche Ergänzungs- also Komplementärfarbe.

Will man zum Beispiel ein dunkleres Blau, dann mischt man dem Blau nicht Schwarz hin zu, sondern die Komplementärfarbe von Blau, welches die Farbe Orange ist.

Warum ergibt Rot und Grün Gelb?

Bei der additiven Farbmischung und der Überlagerung der additiven Grundfarben und Lichtfarben Rot und Grün, ergibt sich Gelb.

Was ist ein Farbkontrast?

Gemäss Johannes Itten spricht man von einem Farbkontrast, wenn zwischen zwei zu vergleichenden Farbwirkungen deutliche Unterschiede oder Intervalle festzustellen sind.null

Die 7 Hauptkontraste in der Farbenlehre von Johannes Itten

Johannes Itten unterscheidet bei seiner Farbenlehre 7 Hauptkontraste:

1.)   Farbe-an-sich-Kontrast: Dieser wird auch Farbton-Kontrast genannt. Mindestens zwei Farben in reiner und ungebrochener Form kommen zusammen. Dadurch entsteht oft ein oft bunter und farbenfroher Kontrast.

2.)   Hell-Dunkel-Kontrast: Neben einer hellen Fläche steht eine dunkle Fläche. Sie intensivieren sich dadurch gegenseitig.

3.)   Kalt-Warm-Kontrast: Der Mensch empfindet Rot-, Gelb-, oder Orangetöne als warm und Blau-Grüntöne eher als kalt. Dieses Kalt-Warm- Empfinden wird in der Kunst und Malerei oft dazu eingesetzt, um Gegensätze oder Entfernungen darzustellen. Je kälter etwas wirkt, desto weiter entfernt erscheint es.

4.)   Qualitätskontrast: Er wird auch Intensitätskontrast bezeichnet und unterscheidet, wie rein die Farben sind. Wird zum Beispiel eine sehr bunte, leuchtende und ungebrochene Farbe mit einer gebrochenen und stumpfen Farbe gemischt, entsteht eine schwächere Version der bunteren Farbe. Beim Beimischen von Weiss ergibt es eine kältere aber immer hellere Farbe. Auch beim Beimischen von Schwarz entsteht dieser Qualitätskontrast, denn Schwarz nimmt den Farben den Lichtcharakter.

5.) Quantitätskontrast: Dieser entsteht durch die Gegenüberstellung von
verschieden grossen Farbflächen. Zum Beispiel hat ein Bild mit einer grossen gelben Fläche und einer kleinen blauen Fläche eine andere Wirkung als umgekehrt.

6.)   Komplementär-Kontrast: Zwei genau gegenüberliegende Farben
(Komplementärfarben) grenzen aneinander. Dadurch verstärken sich die Komplementärfarben durch ihre Leuchtkraft gegenseitig und wirken harmonisch im Auge des Betrachters.

7.)   Simultan-Kontrast: Verschiedene bunte Farben stossen direkt aneinander. Dadurch kommt es zu einer optischen Reizüberflutung. In dieser Konstellation fehlt eine der Farben zugehörige Komplementärfarbe.

5.) Quantitätskontrast: Dieser entsteht durch die Gegenüberstellung von
verschieden grossen Farbflächen. Zum Beispiel hat ein Bild mit einer grossen gelben Fläche und einer kleinen blauen Fläche eine andere Wirkung als umgekehrt.

6.)   Komplementär-Kontrast: Zwei genau gegenüberliegende Farben
(Komplementärfarben) grenzen aneinander. Dadurch verstärken sich die Komplementärfarben durch ihre Leuchtkraft gegenseitig und wirken harmonisch im Auge des Betrachters.

7.)   Simultan-Kontrast: Verschiedene bunte Farben stossen direkt aneinander. Dadurch kommt es zu einer optischen Reizüberflutung. In dieser Konstellation fehlt eine der Farben zugehörige Komplementärfarbe.

Alles klar soweit? Falls Sie gerne noch mehr zur Farbenlehre nach Johannes Itten erfahren, möchten, finden Sie nachfolgend ein passendes Video dazu. Viel Spass dabei!

Gibt es andere Farblehren?

Ja es gibt noch mehr Farbtheorien zur Mischung von Farbe. Sehr bekannt ist auch der Farbkörper von Harald Küppers oder das
Basisschema der Farbenlehre, welches sowohl die Arbeitsweise des Sehorgans als auch die wichtigsten Farbmischgesetze erklärt.